Aufbau des Kiefergelenkes
Die Kiefergelenke bestehen aus einem Gelenkköpfchen, einer Gelenkgrube, der Knorpelscheibe (der sogenannte „Diskus“). Eine Kapsel aus Bindegewebe umschliesst die Kiefergelenke und begrenzt deren Bewegung nach vorne.
Bei Mundöffnung gleitet das Gelenkköpfchen zusammen mit dem Diskus, der im Normalfall fest mit dem Gelenkköpfchen verbunden ist, nach vorne und unten. Bei allen Bewegungen des Unterkiefers sind die Kiefergelenke und die Kaumuskulatur aktiv.
Das Kiefergelenk in der kieferorthopädischen Behandlung
Innerhalb einer kieferorthopädischen Behandlung wird die Verzahnung (der „Biss“) deutlich verändert. Da die Zähne durch den Unterkiefer auch mit den Kiefergelenken verbunden sind, ist es meine Aufgabe, auch die Stellung der Kiefergelenke zu überprüfen.
Diese Überprüfung geschieht in 2 Schritten:
- Wir führen am Anfang der Behandlung eine „manuelle Untersuchung“ der Kiefergelenke durch, um etwaige bereits bestehende Vorerkrankungen zu erkennen.
- Des Weiteren wird eine „instrumentelle Funktionsanalyse“ durchgeführt: die Analyse im „Bisssimulator“ (=Artikulator) gibt uns dann Aufschluss darüber, inwieweit Zähne, Kaumuskeln und Kiefergelenke bereits im Gleichgewicht stehen.
Bestehen Differenzen können wir mithilfe der kieferorthopädischen Apparaturen den Biss in die richtige Richtung verändern.
Das kranke Kiefergelenk – Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
Kommt es im Zusammenspiel zwischen Zähnen, Kiefergelenken und Kaumuskulatur zu Störungen, so wird dies mit dem Sammelbegriff „CMD“ bezeichnet. (Cranium=Schädel, Mandibula=Unterkiefer, Dysfunktion= Störung)
WELCHE SYMPTOME WEISEN AUF EINE KIEFERGELENKSTÖRUNG HIN?
- Zahnschmerz und -schäden
- Kiefergelenkknacken und -reiben
- Kiefergelenkschmerz
- Kopf– und Gesichtsschmerz
- Schmerz im Nacken und in den Schultern
- Migräne und / oder chronische Kopfschmerzen
- Muskelverhärtungen im Kiefer
- Bewegungseinschränkungen oder Blockierung des Kiefers
- Ohrgeräusche (Tinnitus)
- Halswirbelsäulenschmerzen und Gelenkblockaden
- negative Auswirkungen auf die Statik der Wirbelsäule
Kosten
Leider ist die Therapie der CMD-Erkrankung für gesetzlich versicherte Patienten nach §28 SGB V über den Krankenschein nicht möglich. (siehe §28 SGB V, hier heißt die CMD-Therapie „Funktionstherapie und -analyse“).
In diesem Zusammenhang informieren wir CMD-Patienten vor der Erstuntersuchung über eine Kostenaufstellung um keine Kostenrisiken zu erzeugen. Sollten Sie über eine Zusatzversicherung verfügen, so reichen Sie bitte diese Kostenaufstellung im Vorfeld ein. Für privat versicherte Patienten besteht kein Problem hinsichtlich der Kostenerstattung.
Etwa 35 Millionen Menschen in den USA leiden an Kiefergelenkstörungen, 90 Prozent der am stärksten von chronischen Schmerzen und Fehlfunktionen des Kiefergelenks Betroffenen sind Frauen ab dem Teenageralter bis in das 6. Lebensjahrzehnt.
Vergessen Sie bitte nicht, dass gelegentliche Beschwerden im Kiefergelenk oder der Kaumuskulatur ganz normal sind und keinen Grund zur Sorge darstellen sollten. Zahlreiche Menschen mit Kiefergelenkproblemen gesunden ganz ohne Behandlung. Manchmal verschwindet das Problem im Verlauf einiger Wochen oder Monate von selbst wieder.